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Le Grande Final - Tristess am Borsigplatz

Es ist Ende Mai, der Sommer kehrt langsam aber sicher in Deutschland ein und die ersten Sonnenbrände sind in den Kurven der Bundesliagestadien zu beobachten. Im Grunde genommen ein in weiten Teilen positives Szenario, wenn da nicht dieses große Sommerloch der Fußballligen anstehen würde. Gewiss steht noch das ein oder andere Endspiel an. Gewiss tut es einigen Vereinen und Spielern gut, die Akkus neu aufzuladen und das Geschehene Revue passieren zu lassen. Aber gewiss ist auch, die Fußball-Bundesliga startet erst in zweieinhalb Monaten, am 18. August, in die neue Saison.
 
Wir bei 11v11 wollen daher sowohl den letzten Spieltag, der mehr Zündstoff hatte, als die letzten Spieltage der vergangenen 20 Jahre, unter die Luppe nehmen, als auch gleichzeitig einen Blick auf das große Ganze werfen. Wer sich eine detailliete Zusammenfassung des 34. Spieltages in akustischer Form zu Gemüte führen mag, der ist bei unserem "From the Stands - der 11v11 Podcast" genau richtig. Hier besprechen wir nicht nur die Dramaturgie, die sich in Köln-Müngersdorf und dem Westfalenstadion abgespielt hat, sondern zollen Leistungen, wie der des VFL Bochum, ihren nötigen Respekt. 

Rollen wir die Tabelle mal ein wenig von hinten auf: Den bitteren Gang in die zweite Liga müssen defintiv der Big City Club aus Berlin und die königsblauen Schalker antreten. Beides Vereine, die sicherlich andere Ansprüche für sich erheben und denen aufgrund ihrer Kaderzusammenstellung vor der Saison auch Anderes zugetraut wurde. Während die Schalker ihren Mythos in der Rückrunde durchaus gut repräsentiert haben, muss man konstatieren, dass man die Versäumnisse aus der Hinrude nicht mehr ausbaden konnte. Was zum jetzigen Zeitpunkt bleibt, ist ein starke Verbindung zwischen Mannschaft und Fans, die der Grundbaustein für den Wiederaufstieg bilden sollte. In Berlin sieht die Situation schon anders aus: Stimmunngsausreißer des Berliner-Olympiastadions, wie der vorletzte Spieltag gegen den VFL Bochum, können nicht über die strukturellen Probleme der alten Dame hinwegtäuschen. Investoreneinstieg, Trainerwechsel, Überambitionen und Kaderplanung müssen in der Hauptstadt neu überdacht werden. An dieser Stelle würde unter Umständen ein Blick in den Stadtteil Köpenick helfen. Die eisernen Unioner belegen am letzten Spieltag den vierten Platz und haben sich somit den sensationellen Einzug in die Champions League gesichert. Ein bodenständiger Verein, mit herausragendem Scouting, einer nachhaltigen Besetzung der Trainerposition und einer unglaublichen Stimmung an der alten Försterei lassen dieses Märchen wahr werden.

Aber bleiben wir erstmal weiter im Bundesligakeller - Ob den Stuttgartern die Rettung gegen den Hamburger Sportverein gelingt, wird sich zeigen. Aber auch hier müssen wir festhalten: Es kehrt keine Ruhe bei den Schwaben ein. Das kurze Intermezzo vom großen Bruno hat jedenfalls nicht für ruhigeres Fahrwasser gesorgt. Auch Vereine wie Augsburg und Hoffenheim konnten ihren Ansprüchen und finanziellen Möglichkeiten nicht gerecht werden. An dieser Stelle ist es nicht weiter verwunderlich, dass ihr, die 11v11-Community, beide Klubs ohne Rumoren in die Zweitklassigkeit verabschiedet hättet.
Was danach folgt ist viel Niemandsland: Bremen, Köln, Gladbach, Mainz und Wolfsburg. Während die Jungs von der Weser bzw. vom Bruchweg mit ihrer Platzierung wahrscheinlich durchaus einverstanden sind, bleiben die anderen Vereine hinter ihren Erwartungen zurück. Besonders in der Führungsetage von VW erwartet man wahrscheinlich langsam mal wieder einen internationalen 'Erfolg', welche die Vielzahl an Finanzspritzen widerspiegelt.

Die Plätze eins bis sieben können ihren Fans in der nächsten Saison internaionale Leckerbissen bieten. Die Frankfurter Eintracht, stand jetzt in der Conference League, könnte sogar mit einem Triumph im DFB-Pokal noch in die Europa League einziehen. Sicher in diesem Wettbewerb vertreten sind Leverkusen und Freiburg, denen man an dieser Stelle gratulieren kann. Die Werkself scheint mit Xabi Alonso einen Trainer gefunden zu haben, der einen attraktiven Offensivfußball vorgibt und die Mannschaft wieder stabilisiert hat. Ähnlich wie bei Union Berlin muss man aber den Mannen um Christian Streich ein noch größeres Kompliment aussprechen. Der Sportclub aus Freiburg konnte eine herausragende Saison auf dem fünften Platz abschließen und somit unter Beweis stellen, dass kontinuierliche Arbeit auf und neben dem Platz belohnt wird und sich am lange Ende auszahlt!

Kommen wir zum Podest der abgelaufenen Bundesliga-Saison 2022/23. Der geliebte Dosenverein Rasensport Leipzig, rund um Sympathieträger wie Marco Rose und Max Eberl, hat zum vierten Mal in Folge den Einzug in die Champions League geschafft - Glückwunsch! Wir dürfen gespannt sein, ob die Führungsetage in ihren aktuellen Konstellation zusammenbleibt oder ob eventuell ein Posten aus dem Osten in den Süden weiterzieht. Die Last-Minute-Meisterschaft der Münchener Bayern konnte die Ämter vom Titan und Brazzo nicht mehr retten und beide mussten die Säbener Straße verlassen. In unseren Augen muss die Neubesetzung dieser Führungspositionen im "Unternehmen" (Herbert Hainer in jedem zweiten Satz über den FC Bayern) ein Volltreffer sein, um wieder zu alter Stärke auf nationaler- und internationaler Ebene zu gelangen. Bleibt also noch der Blick auf den leeren Borsigplatz und die Dortmunder Borussia. Der Titel so nah wie lange nicht mehr und trotzdem kann man am letzten Spieltag nicht den nötigen Heimsieg gegen den FSV Mainz 05 einfahren. Eine herbe Enttäuschung, welche besonders eine tragische Figur hervorgebracht hat: Marco Reus. Die Identifikationsfigur, der Capitano der Schwarz-Gelben, der nach Abpfiff lange weinend am Boden saß und sichtlich mitgenommen war. 

Quelle: https://www.eurosport.de/fussball/bundesliga/2022-2023/bvb-marco-reus-weint-und-weint-eine-welt-ohne-farbe-bei-borussia-dortmund-nach-verpasster-meistersch_sto9628481/story.shtml, Fotocredit: Getty Images, letzter Zugriff am 31.05.2023.

Für die Spannung des deutschen Fußballs war die vergangene Saison defintiv ein Gewinn. Eine Vielzahl offener Entscheidungen bis zur letzten gespielten Sekunde, keine unbezwingbare Dominanz an der Tabellenspitze, unerwartete Belegungen der internationalen Plätze und ein intensiver Abstiegskampf bis zum Schluss. Wir hoffen, dass diese 'Entwicklung' weitergeht, der Fußball und die damit verbundene Leidenschaft wieder verstärkter in den Fokus rückt. 
Wir bleiben für Euch am Ball!


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