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Zinédine Zidane – eine lebende Legende

Zinédine Zidane, einst durch einen Jugendtrainer mit dem Spitznamen ‚Zizou‘ getauft, ist jedem Fußballfan auf der Erde ein Begriff. Angelehnt an seinen Bewegungsstil, welcher dem einer geschmeidigen, „weißen Katze“ glich, entstand dieser Spitzname bereits im Fußballinternat in Cannes, in welches Zidane als 14-Jähriger kam. Sein Spielstil zeichnete sich darüber hinaus, durch eine unglaubliche technische Raffinesse, welche ihm ein unglaubliches Ballgefühl in beiden Füßen bescherte. Er galt als torgefährlicher Spielmacher, welcher das Spiel durch sein Tempo beeinflussen konnte. Zidane war in der Lage selbst ins Dribbling zu sehen, den tödlichen Pass in die Tiefe zu spielen aber auch Gefahr im gegnerischen Sechzehner durch seine Standardsituationen heraufzubeschwören. Ein Regisseur, wie er im Buche steht.

Beim AS-Cannes begann seine Karriere im Profifußball, ehe er über die Stationen Girondins Bordeaux und Juventus Turin, bei Real Madrid landete. Bei den Königlichen erlebte er nicht nur als Spieler Erfolge, sondern feierte auch als Trainer drei Mal in Folge den Gewinn der Champions League. Ein Kunststück, welches bisher keinem anderen Trainer gelang.

Wir wollen heute auf das Ende dieser großen Karriere blicken. 2004 verabschiedete er sich nach einem enttäuschenden Ausscheiden bei der EM in Portugal von der Nationalmannschaft. Zwei Jahre später feierte er allerdings sein Comeback bei der Èquipe Tricolore, passend zur Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Es sollte sein letztes großes Turnier werden, da er bereits im Vorfeld seinen Rücktritt nach der WM angekündigt hatte. In der Vorrunde schienen sich die Vorwürfe seiner Kritiker:innen zu bestätigen, dass die französische Auswahl um Zidane, zu alt, zu ideenlos und zu langsam sei.[1] Doch mit dem Erreichen des Achtelfinals blühte Zizou nochmal richtig auf. Im Achtelfinalspiel traf er selbst zum 3:1 Endstand gegen Spanien. Im Viertelfinale bereitete er das entscheidende Tor für Thierry Henry, gegen den amtierenden Weltmeister Brasilien, vor und auch im Halbfinale traf er zum entscheidenden 1:0 gegen Portugal. Seinem zweiten Weltmeistertitel standen im Finale nur noch die Italiener im Weg.

Quelle: FAZ: Zidane rettet Generalprobe für Frankreich [Bild: REUTERS]

Am 09. Juli 2006 standen sich die italienische und die französische Nationalmannschaft im Berliner Olympia-Stadion gegenüber. Es sollte ein besonders denkwürdiges Endspiel einer Weltmeisterschaft werden. Die Italiener hatten sich im Halbfinale in der Verlängerung gegen Gastgeber Deutschland durchgesetzte und wurden von ihrem Kapitän, Fabio Cannavaro aufs Spielfeld geführt. Bereits nach sieben Minuten wurde den Franzosen ein Elfmeter zugesprochen: Torhüterlegende Gianluigi Buffon gegen Zidane. Der Kapitän der Equipe Tricolore trat an und lupfte den Ball, mit dem sogenannten Panenka-Elfmeter, gegen die Unterkante der Latte – der Ball sprang knapp hinter der Linie auf und brachte Les Bleus auf die vermeintliche Siegerstraße. Doch die Freude hielt nicht all zu lange, nach einer Ecke von Andrea Pirlo beförderte Marco Materazzi, der zuvor den Elfmeter verursacht hatte, den Ball ins Tor – 1:1 nach 19 Minuten. In der Folge spielten sich beide Mannschaften einige Chancen heraus, doch trotz leichten Vorteils für die Franzosen ging es in die Verlängerung.

In der 110 Spielminute ereignete sich dann die Szene, die in der Geschichte des Fußballs wohl unvergessen bleibt. Nach einem knappen Verbalaustausch zwischen Zizou und Materazzi drehte sich die Nummer 10 Frankreichs während der Rückwärtsbewegung um, ging auf den Italiener zu und streckte ihn mit einem Kopfstoß gegen die Brust um. Dem Schiedsrichtergespann um Horacio Elizondo war die Szene auf dem Spielfeld entgangen. Eine Kuriosität die durch den VAR in der heutigen Zeit nicht mehr passieren könnte. Zum Glück für die Schiedsrichter und zum Pech von Zidane, hatte der vierte Offizielle die Situation von der Seitenlinie aus beobachtet. Er informierte den Hauptschiedsrichter und Zidane flog vom Platz – dies bedeutete nicht nur das Ende des Spiels für Zizou sondern war zeitgleich auch das Ende seiner Fußballerkarriere. Frankreich verlor das Finale im Elfmeterschießen mit 5:3.

Im Nachgang stellte sich heraus, dass Zidane nach einem Gerangel zu Materazzi gesagt hatte: „Wenn du willst, gebe ich dir mein Trikot nach dem Spiel.“ Dieser entgegnete: „Lieber hätte ich deine Schwester, die H***“.[2] Eine persönliche Beleidigung, die sich der äußerst emotionale Zidane nicht gefallen ließ und ihn zu eben dieser Tätlichkeit verleitete.

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Dieser unbeherrschte Ausbruch des Edeltechnikers im vermeintlich wichtigsten Spiel, welches es für Fußballer gibt, zeigt, das Spiel lebt von seinen Emotionen – auch wenn diese Aktion natürlich über das Ziel hinausgeschossen ist. Er wurde trotz dieser Entgleisung zum besten Spieler des Turniers gekürt und widmete sich danach seiner Trainerausbildung. Auf den Wunsch José Mourinhos wurde Zidane 2010 zum Berater Real Madrids, ehe er zur Saison 2013/2014 als Co-Trainer von Carlo Ancelotti integriert wurde. Nach etwas mehr als einem Jahr mit der B-Mannschaft der Königlichen, übernahm Zizou am 04. Januar 2016 den Cheftrainer Posten Real Madrids – der Rest ist Geschichte.

 

[1] Vgl. WAS IST WAS: Zinedine Zidane genannt Zizou.

[2] Sport1: Schiri sah Zidanes Kopfstoß gegen Materazzi nicht.

 

Quellenverzeichnis:

FAZ: Zidane rettet Generalprobe für Frankreich: https://www.faz.net/aktuell/sport/gruppe-b-zidane-rettet-generalprobe-fuer-frankreich-1161166/treffer-zur-rechten-zeit-1166929.html, letzter Zugriff am 19.06.2021.

Kicker: Grosso endgültig der Held: https://www.kicker.de/italien-gegen-frankreich-2006-weltmeisterschaft-663100/analyse, letzter Zugriff am 19.06.2021.

Sport1: Schiri sah Zidanes Kopfstoß gegen Materazzi nicht: https://www.sport1.de/fussball/2018/07/schiedsrichter-nennt-details-ueber-kopfstoss-von-zinedine-zidane-gegen-materazzi, letzter Zugriff am 20.06.2021.

WAS IST WAS: Zinedine Zidane genannt Zizou: https://www.wasistwas.de/archiv-sport-kultur-details/zinedine-zidane-genannt-zizou.html, letzter Zugriff am 15.06.2021. 

Wikipedia: Zinédine Zidane: https://de.wikipedia.org/wiki/Zin%C3%A9dine_Zidane, letzter Zugriff am 15.06.2021.

 


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